Leistungsfähigkeit - nüchtern bewegen - high intensive - Myokine - Versorgung - Gehirnwachstum - Sauerstoff
Bewegung
In der Evolution war es wichtig, fähig zu sein, körperliche Herausforderungen zu leisten und schnell auf wechselnde Umweltsituationen zu reagieren. Bewegung ist ein Faktor, der den Menschen in seiner Entwicklung im Laufe der Evolution ausgemacht hat. Der Homo sapiens, wie auch schon einige seiner direkten Vorgänger waren klassischer Läufer, die große Distanzen zurücklegten. Der Mensch ist also für Bewegung geschaffen und bis vor ein paar hundert Jahren war dieser Lebensstil bei den meisten auch normal. Erst mit einem ‚sitzenden‘, westlichen Lebensstil begannen gesundheitliche Probleme. Ausreichende Bewegung ist eine der Grundvoraussetzungen für Gesundheit.
"Sei stark um nützlich zu sein!"
Wir leben in einer Gesellschaft, in der körperliche Leistungsfähigkeit nicht mehr fürs Überleben notwendig ist. Die Auswirkungen des Bewegungsmangels sind extrem. Der moderne Mensch muss seine Komfortzone kaum noch verlassen. Bewegungsmangel geht mit vielen neurologischen, immunologischen und metabolischen Folgen einher und ist eine Ursache für Krankheit. Es sollte ein wichtiges Ziel sein, der Gesellschaft möglichst lange nicht zur Last zu fallen, indem man sich körperlich fit hält.

Erst jagen, dann fressen!
Längere Essenspausen und nüchtern intensiv bewegen, ist kein Trend, sondern unsere artgerechte Lebensweise. Der Mensch ist nicht fürs lange Sitzen gemacht. Dieser Lebensstil führt auf Organ- und Zellebene zu einer Sauerstoffunterversorgung. Über acht Stunden sitzen auf Stühlen in Schulen und Büros stört den Energiefluss, die Durchblutung, Lymph- und Nervenbahnen.
Natürliche Bewegungsreize vor hunderten Jahren und wie sie sich in den letzten Jahren verändert haben.
Hunger: 24/7 Nahrung
Durst: 24/7 Wasser
Angst: wenig Gefahr
Kälte: Heizung
Wärme: Klimaanlage
Libido: Medien
Neugier: Medien
Bewegungsverhalten = Geburtsrecht
Kinder haben noch die natürliche Bewegungskompetenz. Bewegung in ihrem ursprünglichen Sinn ist auch eine Ausdrucksform von Emotionen und Erfahrung. E“motion“en setzen Energie frei und bringen oft einen Bewegungsdrang mit sich (Tanzen, Naturvölker).
Dopamin & Motivation für Bewegung
Die Basis von Bewegung und Muskelarbeit erfordert Motivation für den Energieaufwand. Diese Energie muss in allen egoistischen Systemen (Immunsystem, Gehirn, Stoffwechsel) genehmigt werden. Wird Muskelarbeit als vorteilhaft registriert, kann hier eine gute Energieverteilung erfolgen. Der zentrale Botenstoff hierfür ist Dopamin. Wichtig zu verstehen ist, dass die Basis für effiziente Bewegungsprogramme in jedem Fall ein funktionierender Dopaminstoffwechsel ist. Nährstoffe wie ausreichend Aminosäuren und Co Faktoren sind essenziell für die Versorgung der Muskulatur. Besonders die Aminosäure Leucin spielt eine wichtige Rolle.
BEWEGUNG ALS BIOLOGISCHE NOTWENDIGKEIT ZUM ÜBERLEBEN!
0 Energie für Bewegung
Überlastung Immunsystem durch chronische Entzündung
Überlastung Nervensystem durch chronischen Stress
Überlastung Stoffwechsel durch Übergewicht
Ein erhöhter Blutzuckerspiegel wirkt sich hemmende auf die Dopaminfreisetzung aus. Haben wir einen Energiemangel wird die Nahrungssuche und damit der Bewegungsimpulse durch Dopamin und Motivation stimuliert. Haben wir ausreichend Energie (Übergewicht), ist Dopamin und die Motivation sich zu bewegen niedrig. Die richtige Motivation ist Voraussetzung für körperliche Belastung und muskuläre Aktivität. Langfristig die meiste Energie gewinnen wir durch Muskelmasse und Bewegung. Hierbei wird die Bildung neuer Mitochondrien angeregt.
Die größte Hormondrüse: der Muskel
Der Muskel ist ein immunologisches, hormonbildendes Organ,
dass Myokine (700 sind bekannt) ausschüttet. Diese haben einen antientzündlichen und krebsvorbeugenden Effekt. Ebenfalls wird proentzündliches Bauchfett abgebaut. Bewegung sorgt dafür, dass Immunzellen in die Barrienbereiche von Darm, Haut und Lunge gehen. Das hat einen evolutionären Sinn. Sammeln, jagen, kämpfen oder fliehen war immer mit Gefahr verbunden: Verletzungen der Haut, Belastung der Lunge durch erhöhte Atemfrequenz, erhöhte Durchlässigkeit im Darm für mehr verfügbare Energie
.. und Schutzschild
Muskelzellen haben eine antioxidative Eigenschaft. Sie produzieren ebenfalls Glutathion (körpereigenes Antioxidans) und nutzen dies für die Neutralisierung freier Radikaler. Körperliche Aktivität wirkt sich positiv auf die Blutfette aus: erhöht die Menge HDL und senkt die Menge an LDL. HDL verbessert die Zuckeraufnahme an den Muskeln und sorgt für allgemeine Insulinempfindlichkeit. Lactoferrin ist ein körpereigenes Probiotikum und wird u.a. durch intensive Muskelaktivität freigesetzt.

Kein Arsch in der Hose, kein Hirn im Kopf!
Durch Bewegung werden in der Leber Ketonkörper aus Fettsäuren frei. Diese gelangen über die Blut- Hirn Schranke ins Gehirn und lösen dort im Gyrus dentatus die Produktion des Botenstoffes BDNF (Brain derived neurotrophic factor) aus.
Dieser hat eine Reihe positiver Eigenschaften:
im Hippocampus selbst bewirkt er die Neubildung von Synapsen und Neuronenverbindungen (Neuroplastizität, Gedächnisvermögen)
Bezogen auf das Stresssytem sorgt er für eine bessere Kontrolle der HPA Achse (Stressachse & Umgang mit Stress)
im Körper verbessert BDNF die metabolische Flexibilität
Das Gehirn ist nicht für Sudoku gemacht, sondern dafür Bewegungsaufgaben zu lösen. Muskelschwund durch Bewegungsmangel ist eng assoziiert mit chronischer Krankheit (Sarkopenie). Mit dem Verlust der Muskelmasse geht aber auch Lebensqualität verloren. Eine hohe Ausschüttung von TNF alpha bei chronischen Entzündungen, sorgt ebenfalls für einen Abbau der Muskulatur (self fish immun).
BEWEGUNG ALS BIOLOGISCHE NOTWENDIGKEIT
Die menschliche Bevölkerung war noch nie so sesshaft, bewegungsarm, chronisch krank und erschöpft. Die Lebenserwartung steigt durch den medizinischen Fortschritt, aber nicht die Jahre in denen wir gesund leben.
expert BEWEGUNG erklärt:
Keine wirkliche Kompetenz ist ohne die Anpassungsfähigkeit der Bewegung möglich und keine Bewegungsanpassungsfähigkeit ist ohne Achtsamkeit möglich. (Erwan le Corre)
Meine Top 3 - Facts für das erste Kennenlernen:
Studien zeigen, dass es wichtig ist lange Sitzphasen mit "sitting breaks" zu durchbrechen. Stelle dir einen Wecker, alle 45/60 Minuten und bewege dich für mindestens eine Minute maximal, indem du deinen Puls hochfährst. Baue im Alltag "excerise snacks" ein.
Nüchtern bewegen hat einen positiven Effekt auf unsere Insulinsensitivität und die Bildung neuer Glucose- 4 - Transporter. (Diabetesprävention)
Um Muskelschwund im Alltag zu vermeiden, ist Krafttraining mit hohen Gewichten, Widerständen unumstritten. Plane hier mindestens 2-3 Einheiten pro Woche.
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